Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Karin Kalisa |
Verlag | Droemer/Knaur |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 01.06.2022 |
EAN | 9783426282090 |
ISBN | 978-3-426-28209-0 |
Seiten | 256 |
Abmessung | 133 mm x 24 mm x 209 mm |
Gewicht | 367 g |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
> Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Liebe, Tradition, Ostsee, Weben, Handwerk, Mecklenburg-Vorpommern, Triest, Schweden, erste Hälfte 21. Jahrhundert (2000 bis 2050 n. Chr.), Erste Hälfte 20. Jahrhundert (1900 bis 1950 n. Chr.), Textilkunst, Künstlerin, Greifswald, Ostseeküste und -inseln, Sehnsucht, Liebesgeschichte, Zagreb, wahre Liebe, preisgekrönt, Sungs Laden, Frauenliteratur, Sternstunde, Teppichhändler, magischer Teppich, deutsche Geschichte bis 1945, Bergsalz, Teppichknüpfen, Fischerteppich, Perser der Ostsee, Pommersche Fischerteppiche |
Kundenrezensionen
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Geschichte über zwei Frauen und einen Fischerteppich
Der Droemer Knaur Verlag hat "Fischers Frau" veröffentlicht, den neuen Roman von Karin Kalisa. Die Kuratorin Mia Sund ist Faserarchäologin in Greifswald und analysiert alte Gewebespuren. Als ihr Kollege Holger Berends ihr einen Wandteppich mit den Worten "Nicht, dass es eine Fälschung ist" auf den Tisch legt, ist sie zunächst wenig begeistert. Bei näherer Betrachtung des Teppichs ist sie jedoch fasziniert von den unterschiedlichen Grüntönen, die sie in diesen Changierungen auf einem Teppich nie zuvor gesehen hat. Nach intensiver Prüfung und Recherche erkennt sie, dass es sich um einen Fischerteppich aus Pommern handeln muss. Ende der Zwanziger Jahre des vorigen Jahrtausends wurde wegen Überfischung der südlichen Ostsee ein dreijähriges Fangverbot verhängt. Um ihren Lebensunterhalt zu sichern, begannen die Fischer, Teppiche mit maritimen Motiven zu knüpfen, die sich sehr gut verkauften. Mia glaubt, in der Bordüre des Teppichs den Frauennamen "Nina" zu erkennen. Obwohl sie durch ihre Vergangenheit sehr belastet ist und ein zurückgezogenes Leben führt, verlässt sie ihre gewohnte Umgebung und begibt sich auf Spurensuche. Diese führt sie nach Zagreb, wo sie hofft, das Rätsel um Nina zu entschlüsseln. Sie ahnt nicht, dass diese Reise ihr Leben verändern wird. Die Geschichte ist in sehr kunstvoller Sprache geschrieben, die ich recht gewöhnungsbedürftig fand. Am besten hat mit der Teil gefallen, der in Zagreb spielt. In diese Handlung konnte ich sehr gut eintauchen und Mias Begeisterung nachempfinden. Hochinteressant und faszinierend fand ich die Historie der pommerschen Fischerteppiche und die Schilderung diverser Knüpf- und Färbetechniken. Der Roman spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen und enthüllt nach und nach Ninas, aber auch Mias Geschichte. Das Buch begann recht zäh, und es brauchte etliche Seiten, bis ich mich an den eher ungewöhnlichen Schreibstil mit den langen Sätzen gewöhnt hatte. Der zweite Teil - die Reise nach Zagreb - las sich angenehm flüssig. Im dritten und letzten Teil finden sich dann wieder vermehrt diese verschachtelten Sätze, die für mich nicht immer einen Sinn ergaben. Ich fand den Roman leider stellenweise etwas langatmig und wenig fesselnd. Mir fehlten die Emotionen, dadurch sind mir die Figuren fremd geblieben.
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Sehr zäher Beginn
In Greifswald wird der Museumskuratorin Mia Sund ein pommersche Fischerteppich vorgelegt. Sie soll prüfen, ob dieser Teppich echt ist. Denn entgegen allen anderen bekannten Teppichen ist dieser in verschiedenen Grüntönen gehalten, was absolut ungewöhnlich ist. Die Prüfung geht soweit, dass Mia zum ersten Mal seit ewigen Zeiten eine Reise unternimmt… Das Buch erzählt zumindest ein wenig die Geschichte der pommerschen Fischerteppiche. Ich hatte vorher noch nie davon gehört, obwohl ich sicherlich bei einem Museumsbesuch in Greifswald diese Teppiche auch gesehen habe. Aber ich konnte sie nicht zuordnen. So hat das Buch mir etwas Neues erzählt und ich habe inzwischen ein wenig mehr über diese speziellen Teppiche recherchiert. Ansonsten war vor allem der Beginn des Buches absolut und extrem zäh. Ich musste mich die ersten 50 – 60 Seiten regelrecht beim Lesen quälen und war immer öfter versucht, das Ganze abzubrechen. Danach nahm die Geschichte ein wenig Fahrt auf und war verständlicher und auch leichter lesbar. Doch insgesamt waren einfach viel zu viele Erzählstränge in dem Buch, die oft irgendwie offen blieben und teilweise verwirrend waren. Das fand ich sehr schade.
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Fäden in der Welt
Die Bestsellerautorin Karin Kalisa spinnt in ihrem neuen märchenhaften Roman „Fischers Frau“ bunte Garn- und Erzählfäden in der ganzen Welt, um sie knotenweise und fantastisch wieder zusammenzuführen. Dabei geht es im Kern um eine fast unbekannte Begebenheit in den späten 1920er-Jahren an der Ostsee: Ein Fischfangverbot über drei Jahre zwang Fischer und ihre Frauen weg vom Boot und an den Webstuhl, um kunstvolle Fischerteppiche mit Motiven der See zu knüpfen. Ein ganz außergewöhnliches Prachtstück in seltenen und schimmernden Grüntönen bekommt Kuratorin und Faserexpertin Mia Sund von ihrem Kollegen in Greifswald vorgelegt – er wird die zurückgezogene Frau so faszinieren, dass sie ihr altes, ödes Leben zurücklässt und einen Aufbruch in etwas Neues wagt. In einer Teppichwerkstatt in Zagreb versucht sie zusammen mit dem Inhaber den Geheimnissen des Persers auf die Spur zu kommen und gräbt sich gedanklich immer tiefer in das Leben der mystischen Schöpferin und Märchenerzählerin Nina Silke Strad. Karin Kalisa verknüpft das Leben der Frauen Mia und Nina auf kreative und poetische Weise und webt gekonnt immer wieder Bezüge zum Märchenerzählen mitein. Empathisch, feinsinnig und verspielt im Ausdruck changiert die versierte und fabulierfreudige Autorin zwischen Fiktion und historischen Ereignissen, Wahrheit und Fälschung, Vergangenheit und Gegenwart sowie zwischen „es war und es war nicht“, wenn Mia die mysteriösen und magischen Chiffren des Teppichs zu entknoten versucht und dabei tief in ihre eigene Vergangenheit taucht. Mancher märchenhafter Erzählstrang mag dabei etwas zu versponnen sein, doch Kalisas verträumt-detaillierter Blick auf die bewegenden Lebenslinien zweier faszinierender Frauen inspiriert zum Reflektieren und Philosophieren.
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Jahrhundertalte Verknüpfungen
Bestsellerautorin Karin Kalisa widmet sich in ihrem neuen Roman „Fischers Frau“ poetisch und märchenhaft verspielt einer fast vergessenen historischen Geschichte: die der Pommerschen Fischerteppiche rund um 1928, als arbeitlose Fischer während einem dreijährigen Fischfangverbot ihre Kreativität in einer anderen Art der handwerklichen Arbeit fanden. Aber sie reflektiert auch subtil über das Geschichtenerzählen an sich, über Fiktion und historische Fakten. Dabei verwebt Kalisa experimentell und kunstvoll die Lebensgeschichte zweier starker Frauen aus unterschiedlichen Zeitepochen: Für die introvertierte Kuratorin und Fasernarchäologin Mia Sund wird ein außergewöhnliches Exemplar eines 100 Jahre alten Persers der Ostsee ein Lebenswandel bedeuten. Um dem Geheimnis des wunderschönen Fischerteppichs auf die Spur zu kommen, wird sie quer durch Europa reisen, in die Vergangenheit tauchen und rätselhafte Chiffren lösen. Was ist Fälschung und was Wahrheit? Welche Werte zählen im Leben? Mit vielen Sprüngen in der Zeitleiste und in den Perspektiven lernt der Leser dann auch die „kleine Fischerin“ Nina Strad kennen: Sie ist Arbeitsmigrantin und die talentierte Schöpferin des gewebten Kunstwerks mit den außergewöhnlichen Farben. Und nach und nach wird deutlich, dass die Frauen Parallelen in ihren Leben haben, Vergangenheiten hinter sich lassen und trotz Widrigkeiten neu anfangen mussten. Kalisa nimmt sich einfühlsam und feinfühlig Zeit beim Erzählen, lässt subtile Anspielungen auf Märchen miteinfließen und legt Knoten für Knoten die Geheimnisse und Verknüpfungen der Frauen offen. Dabei geht nicht immer alles realistisch zu, sondern es gibt auch verworren-magische Momente, die nicht immer greifbar sind, aber zum Träumen über die eigenen Ziele im Leben einladen. Auch wenn mancher Erzählfaden etwas zu kreativ gesponnen wurde, insgesamt ein bewegender und faszinierender Roman.
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Eine Geschichte in einen Teppich geknüpft
Mia Sund, eine einsame Kuratorin mit schwieriger Vergangenheit, bekommt eines Tages einen Teppich auf den Tisch, der ihr gesamtes Leben verändern wird. Eine Fälschung oder ein echter pommerscher Fischerteppich aus der Zeit, als ein dreijähriges Fangverbot die Fischer an der Ostsee dazu zwang, sich auf andere Art und Weise einen Lebensunterhalt zu sichern? Die Suche nach der Wahrheit führt Mia in die Vergangenheit und in eine phantastische Geschichte. Schon die schöne Umschlaggestaltung macht Spaß und neugierig auf diesen Roman, vieles erfährt der Leser über das Knüpfen von Teppichen. Es ist die abenteuerliche Geschichte von Nina, immer irgendwo zwischen Realität und Fantasie, zwischen Kaukasus und Kastilien, Greifswald, Zagreb und Triest. Ein ungewöhnliches Leben inmitten von schwierigen politischen Zeiten. Und so ganz nebenbei erfährt der Leser Fragmente aus Mia Sunds Leben, das zusammen geschrumpft war auf die Einsamkeit und die Arbeit, bis dieser ungewöhnliche Teppich alles verändert. In einer außergewöhnlichen Sprache schreibt Karin Kalisa übers Fischers Frau, lässt dabei der Fantasie beim Lesen freien Lauf. Was ist Fiktion und was echt? Die pommerschen Fischerteppiche jedenfalls hat es gegeben, sie dienen als Gerüst für diesen schönen Roman. Unbedingt möchte ich mehr von dieser Autorin lesen. Ein etwas schwieriger Einstieg in dieses Buch lässt mich nur 4 von 5 Sternen geben, ich hätte mir etwas mehr Klarheit und weniger Andeutungen über die Vergangenheit Mias gewünscht.
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Gefangen im Fischernetz der Identitätssuche
Mia die Protagonistin des Romans ist nicht ganz bei sich selbst. Das merkt man von der ersten Seite an: Sie hat Probleme mit ihrer Identität, mit ihrer Vergangenheit, was ist wahr und falsch. Nicht nur bei wunderbar geknoteten Fischerteppichen aus der Notzeit in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, sondern bis heute. Im Titel des Romans „Fischers Frau“, klingt ganz unmittelbar das altbekannte Märchen von der Fischersfrau an, die unersättlich immer mehr haben will. Hier geht es aber in der Notzeit um eine Rettungsaktion durch Knüpfen von Teppichen aus Fischernetzfäden, die eine ganz besondere Ausstrahlung und Faszination und Farbe haben, die bis in unsere Gegenwart reichen und die Museumskuratorin Mia nicht mehr zur Ruhe kommen lässt. Wunderbar spinnt die Autorin die Fäden der Geschichte zusammen und fängt die Leser damit ein. Eine Geschichte voller Magie und Wunder und Staunen, das sich bis zum Finale durchzieht.
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Fischerteppiche
Dieses Cover mit seinen Blau- und Grüntönen ist wunderschön. Die beiden Frauenköpfe, die in unterschiedliche Richtungen blicken und dann die angedeuteten Wellen - hier passt das Cover unglaublich gut zum Buch. Und auf dieses war ich sehr gespannt, nachdem ich letztes Jahr mit Begeisterung "Bergsalz" von Karin Kalisa gelesen hatte. Nun begibt sie sich geographisch auf ganz andere Gefilde, es geht an die Ostsee und aber auch nach Zagreb. Hier spielt das Meer und nicht die Berge eine Rolle. Und wieder sind es Frauen, denen hier Bedeutung zukommt. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: in der Gegenwart entdeckt die studierte Textilarchäologin Mia Sund bei ihrer Arbeit als Kuratorin einen ungewöhnlichen Teppich, der zwar von der Ostsee stammt, aber dennoch so anders ist. Fast einhundert Jahre früher lebte Nina Silke Strad, die von Zagreb an die Ostsee zog, dort den Frauen das Teppichknüpfen beibrachte, aber sie und ihr Mann müssen vor dem Nationalsozialismus fliehen... Ein kurzes, aber dennoch so eindringliches Buch.
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