Beschreibung
Produktdetails
Kundenrezensionen
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Hat mir gut gefallen - angenehmer Schreibstil und erstaunliche Wendungen
Buchinhalt: Paris im ausgehenden 19. Jahrhundert: die junge Eugénie aus einem wohlhabenden Elternhaus am Boulevard Haussmann ist rebellisch und möchte aktiv mitreden in der Gesellschaft. Als sie eines Tages das Buch eines in der Bourgeoisie verpönten Mystikers liest und ihre Gabe, die Geister Verstorbener sehen zu können offenbart, verstößt sie ihr Vater und lässt sie in die Salpêtriere einweisen, eine Nervenheilanstalt für verrückte Frauen. Doch Eugénie ist normal und hat nur ein einziges Ziel: sie muss da raus, koste es, was es wolle…. Persönlicher Eindruck: Vorab: Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen, es hat mich genauso überrascht und fasziniert, wie die Kommentatoren auf dem Rückendeckel. Schon auf den ersten Seiten taucht man ein in eine vergangene Welt, die noch gar nicht lange zurück liegt – in völlig andere Denkweisen und Strukturen, als die unsrigen. In eine Welt, in der Frauen weggesperrt werden, nur weil sie sich eine eigene Meinung zu politischen Dingen erlauben, emanzipiert sind oder sonst wie einfach nicht dem konventionellen Bild einer Frau im 19. Jahrhundert entsprechen. Im Ganzen hat der Roman zwei Hauptakteurinnen, die unterschiedlicher nicht sein können – zunächst. Da wäre einerseits Eugénie, zu Unrecht in der Nervenheilanstalt, beraubt jeglichen Rückhalts und Ärzten und Pflegepersonal hilflos ausgeliefert. Und zum anderen Geneviève, Oberaufseherin und Krankenschwester, mit eigenem Familienschicksal, in der sich nach Eugénies Ankunft langsam aber sicher Zweifel am Status Quo regen. Der Stil der Autorin, das 19. Jahrhundert lebendig werden zu lassen, ist leicht und angenehm, man mag den Roman schnell nicht mehr aus der Hand legen und fliegt als Leser nur so durch die Seiten. Der trostlose Alltag der Insassen in der Anstalt, die Menschenversuche und die Ärzte, die in ihren Patientinnen nur Studienobjekte sehen kommen dabei genauso zur Sprache, wie die einzelnen Schicksale der eingewiesenen Frauen. Denn nicht alle in der Salpêtriere gehören wirklich dort hin. Ich bin sicher, viele ihrer Anfälle sind eher den fragwürdigen Medikationen geschuldet, als einer echten Erkrankung. Die Spannung steigt kontinuierlich innerhalb der etwas mehr als 200 Seiten und der Schluss lässt auf eine etwaige Fortsetzung hoffen. Alles in allem eine wirkliche Buch-Überraschung, die ich gerne weiter empfehlen möchte.
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Eindrucksvoll
Dieses Buch wurde in Frankreich als "Bestes Debüt des Jahres" ausgezeichnet und menier Meinung zu Recht. Victoria Mas entführt uns ins Paris am Ende des 19. Jahrhunderts, in das Jahr 1885. Die gesamte Handlung spielt - bis auf den Epilog - nur über den Zeitraum von circa drei Wochen. Im Hospital La Salpêtrière werden - in der Regel lebenslang - Frauen aufgenommen, die als Hysterikerinnen gelten; diese Bezeichnung ist aus heutiger Sicht viel zu allgemein, denn es konnte sich zum Beispiel um Menschen mit Depressionen handeln oder auch solche mit Wahnvorstellungen und anderen Krankheiten, aber auch um ganz normale Frauen, die einfach zu fortschrittlich für die damalige Männerwelt waren und vor denen die Männer oftmals Angst hatten. Eingewiesen wurden die Frauen häufig von ihren Vätern oder Ehemännern. Die Autorin gibt uns mit den Geschichten von Louise, die seitdem sie zwölf Jahre alt ist, dort lebt, von der Wärterin Geneviève und der Bürgertochter Eugénie, die Geistererscheinungen hat, Einblick in diese Welt, kulmulierend im "Ball der Verrückten", zu dem "ganz Paris eilt, um sich die Verrückten anzuschauen". Ein toller, sehr französischer Schreibstil, eine interessante Geschichte - ein rundum gelungener Roman.
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