Mehr lesen
Ein Briefwechsel Schillers von großem Gewicht - bis heute noch nie selbstständig publiziert: der mit August Wilhelm Schlegel
In etwa 2.200 Briefen hat er sich dargestellt, wie er 'wirklich' gewesen ist - als Sohn und Bruder, als Ehemann und Familienvater; als Freund und Feind; als Geschäftsmann und Kritiker seiner selbst, als Dichter, Philosoph und Historiker; als lebhafter Beobachter auch der politischen Ereignisse in bewegter Zeit. In der deutschen Literatur gibt es kein vergleichbares, so nahezu geschlossenes Briefwerk wie das von Friedrich Schiller. Schon früh wurden Schillersche Briefe mit den wichtigen Korrespondenzpartnern zusammengeführt - eine selbstständige Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen Friedrich Schiller und August Wilhelm Schlegel aber fehlt bis auf den Tag. Dabei ist dieser Briefwechsel in privater, literarischer und literaturwissenschaftlicher Hinsicht hoch interessant: August Wilhelm Schlegel empfiehlt sich als Mitarbeiter der seit 1795 von Schiller herausgegebenen Zeitschrift "Die Horen", später auch als Beiträger zu dessen "Musen-Almanach", und kommt 1796 nach Jena, wo sich aber nur für kurze Zeit ein Zusammenwirken ergibt. Schlegels Gattin Caroline hat schon bald viel auszusetzen an dem Menschen und Dichter Schiller. Der Ehemann gibt ihr recht, beteiligt sich sogar heimlich an Kritiken, mit denen der Bruder Friedrich Schlegel gegen Schiller ins Feld zieht. Und dieser macht Ende Mai 1797 kurzen Prozess: Er kündigt August Wilhelm Schlegel Freundschaft und Mitarbeit auf. Der Briefwechsel Friedrich Schiller und August Wilhelm Schlegel umfasst insgesamt 42 Briefe. Die Edition von Norbert Oellers versammelt diesen erstmals selbstständig, je vier Briefe von Schiller und August Wilhelm Schlegel werden faksimiliert vorgelegt.
Über den Autor / die Autorin
Friedrich von Schiller wurde 1759 in Marbach geboren. Auf Befehl des Herzogs Karl Eugen musste der junge Schiller 1773 in die 'Militär-Pflanzschule' eintreten, wo er ab 1775 Medizin studierte; später wurde er Regimentsmedicus in Stuttgart, das er 1782 nach Arrest und Schreibverbot wegen seines Stückes 'Die Räuber' jedoch fluchtartig verließ. 1789 wurde er zum Professor der Geschichte und Philosophie in Jena ernannt, 1799 ließ er sich endgültig in Weimar nieder. Schiller starb am 9.5.1805 in Weimar.
Norbert Oellers ist Professor em. für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Bonn und seit 1991 alleiniger Herausgeber der Schiller-Nationalausgabe.
Zusatztext