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In allerletzter Sekunde kann Captain Gault einen Brandanschlag auf sein Gut in Lahardane vereiteln. Dennoch kommen er und seine englische Frau Heloise zu dem Schluss, dass es höchste Zeit ist, das unsichere Irland zu verlassen. Ganz anderer Meinung ist ihre achtjährige Tochter Lucy. Sie liebt ihr Zuhause und kann sich ein Leben jenseits der Wälder, Felder und langen Strände von Lahardane nicht vorstellen. Nachdem all ihre Proteste nicht fruchten, greift Lucy zum letzten Mittel: Am Vorabend der unwiderruflich beschlossenen Abfahrt reißt sie aus, um das Unabänderliche doch noch zu verhindern. Ein Ereignis, dessen Folgen die Gaults in eine Katastrophe stürzen und ihr Leben von nun an schicksalhaft bestimmen.
In seinem Roman spiegelt der große irische Schriftsteller Trevor nicht nur das Irland der 1920er Jahre wider, in dem ein Ende der feindlichen Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken, zwischen Arm und Reich nicht abzusehen ist. Er erzählt auch eine tief melancholische Geschichte von verpassten Gelegenheiten und Missverständnissen, die das Leben der Lucy Gault zu einer Tragödie machen. Ein Roman wie ein Requiem.
Über den Autor / die Autorin
William Trevor, geboren 1928, verbrachte seine Kindheit im ländlichen Irland. Er besuchte das Trinity College in Dublin und ist Mitglied der Irish Academy of Letters. Sein umfangreiches Werk umfasst Romane und Erzählungen und wurde mit zahlreichen literarischen Preisen ausgezeichnet. So erhielt er 1999 den 'David Cohen British Literature Prize' für sein Gesamtwerk und 2008 den 'Bob Hughes Lifetime Award'. William Trevor verstarb 2016.
Brigitte Jakobeit, Jg. 1955, lebt in Hamburg und übersetzt seit 1990 englischsprachige Literatur, darunter die Autobiographien von Miles Davis und Milos Forman sowie Bücher von John Boyne, Paula Fox, Alistair MacLeod, Audrey Niffenegger und Jonathan Safran Foer.