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Der Band versammelt dreizehn Einzelstudien zur Urbanisierung und städtischen Entwicklung in Deutschland, Europa und den USA seit 1800. Ohne eine geschlossene Gesamtdarstellung ersetzen zu können, ergeben die einzelnen Kapitel in ihrer Gesamtheit doch ein Gesamtbild der Bedeutung der Stadt in Europa und Nordamerika während der letzten 200 Jahre. Thematisch behandeln sie die wirtschaftlichen und demographischen Grundlagen der Verstädterung unter besonderer Berücksichtigung der Migration ebenso wie Fragen der politischen Herrschaft und Verwaltung oder sozial- und kulturgeschichtlich interessante Aspekte wie städtische Wohnungs- und Gesundheitsverhältnisse einerseits, Fragen der Stadtwahrnehmung nicht nur in Kunst und Literatur andererseits. Durch die breite Einbeziehung des 20. und frühen 21. Jahrhunderts wird überdies die Absicht verfolgt, die historische Analyse mit der gegenwärtigen Stadtdiskussion zu verbinden. Konkret wird z.B. danach gefragt, welche Auswirkungen die Suburbanisierung auf das Funktionieren einer städtischen Öffentlichkeit hat oder aufgrund welcher Ursachen Gewalt an die Stelle einer friedlichen Aushandlung von innerstädtischer Differenz tritt.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt: Der Stadt-Land-Gegensatz in der europäischen Geschichte - Urbanisierung und Binnenwanderung - Bürgertum und Stadtverwaltung - Großstadtmenschen - Detektive und Historiker - Urbanisierung als Suburbanisierung - Die Zukunft der europäischen Stadt.
Über den Autor / die Autorin
Friedrich Lenger ist Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Gießen und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Historischen Instituts Washington. Er hatte Gastprofessuren am St Antony s College (Oxford) und an der Georgetown University (Washington, DC) inne und ist 2009/10 Fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg Konstanz.
Bericht
«Es handelt sich mithin um einen Band, der zwischen einem (Forschungs-)Überblick und Forschungsprogramm angesiedelt ist und aus vielerlei Perspektiven zur anregenden und spannenden Lektüre einlädt. Auch wenn man vielleicht den einen oder anderen Aufsatz schon kennt, so bieten nicht nur die neuen Beiträge, sondern auch die Gesamtanlage neue und überraschende Perspektiven. Zugleich eignet sich der Band hervorragend als Reader für stadthistorische Seminare.» (Andreas Fahrmeir, sehepunkte)