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"In der Gestaltung des Rosenbusches werden häufig unbewußte Sichtweisen des delikaten Verhältnisses von Liebe, Verletzlichkeit, Vitalkraft und Wehrhaftigkeit ausgedrückt.Anfangs liegen Sie auf etwa 30 cm langen dünnenBambusstäben, die parallel zur Wirbelsäule in Höhe des Beckenrandes plaziert sind. Dadurch werden die Rückenstrecker im Bereich des oberen Darmbeinstachels gelöst. Die intensive Empfindungsschulung zu Kreuzbein und Brustbein öffnet das Gefühl für Vitalkraft und die Entfaltung des Menschen.
In der Sichtweise des Verhältnisses zwischen Wiese und Begrenzung kommt die gegenseitige Bedingung von Struktur und Kreativität, Grenzen und Freiheit zum Ausdruck.
Köperssymbolische Grundlage bildet die Empfindungsschulung für die Haut, die zugleich Grenze und Kontaktfläche des Körpers ist.
Wie sieht Ihre Statue aus und welche Haltung nimmt sie ein? Für die meisten Menschen drückt sich hier die unbewußte Sichtweise der eigenen Haltung zur Welt und zu andern Menschen aus. Die Veränderung der Statue zeigt die mögliche innere Entwicklungstendenz.
Dafür wird die Wahrnehmung auf die knöcherne Struktur, die Basis der Körperhaltung gelenkt.
Die Wahl des Tieres und die Chance, frei oder geschützt, gefangen oder ausgesetzt zu sein rückt einen zentralen Bereich der unbewußten inneren Landschaft, die kreatürliche Wildheit, die Animalität ins Licht. Vorweg geht eine genaue Empfindungsschulung der Sinne, wodurch die Identifikation mit dem tierischen Sein erleichtert wird.
Als Tier werden die Verinnerlichung von sozialen Normen und die Möglichkeit ihrer Überwindung deutlich. Wir nehmen wahr, ob wir uns unbewußt eingesperrt fühlen oder beschützt, ob wir unseren animalischen Anteilen trauen oder Angst vor ihnen haben."
Über den Autor / die Autorin
Detlef Kappert studierte Psychologie und Tanz in Deutschland, den USA und Haiti und promovierte über die Verbindung von Tanztraining, künstlerischem Ausdruck und persönlicher Entwicklung. Seit 1985 hat er einen Ansatz entwickelt, der Elemente aus professionellem Tanztraining und Empfindungsschulung in ein Konzept humanistischer Psychologie integriert. Er unterrichtete diesen Ansatz an Universitäten und Ausbildungsinstituten für verschiedene (tanz-)pädagogische, therapeutische und künstlerische Berufe in Deutschland, Frankreich, Ekuador, Spanien, Polen und in der Schweiz. Neben seiner Tätigkeit als Psychotherapeut leitet er das Institut für Tanz und Bewegungsdynamik in Essen.