Read more
Die großformatigen Skulpturen und Rauminstallationen von Katharina Fritsch (geboren 1956) brennen sich unauslöschlich ins Gedächtnis des Betrachters. Optisch in Sekundenschnelle erfasst, knüpfen sie an menschliche Ängste und Sehnsüchte an und gemahnen an Archetypen. Die Tischgesellschaft (1988), der Rattenkönig (1991-93) oder ihre Madonnen beziehen sich mit Neonfarben, scheinbar industriell gefertigten Oberflächen und reduzierten Formen auf Pop Art, das Multiple und die Minimal Art. Gemeinsam ist ihnen eine starke Präsenz bei gleichzeitiger scheinbarer Trivialität.
Die Monografie zeigt neben diesen Ikonen auch Fritschs jüngere Arbeiten, man könnte sie »Raumbilder« nennen, die Skulpturen mit monochromen Siebdrucken verbinden. Teilweise wirken sie auf den ersten Blick leichter als das frühere Werk, fast heiter. Und doch: Ist dem streng blickenden Koch vor dem urdeutschen Schwarzwaldhaus zu trauen, der uns seine fehlfarbenen Speisen anbietet? Welches Surrogat will man uns da verkaufen? Die großformatigen Skulpturen und Rauminstallationen von Katharina Fritsch (geboren 1956) brennen sich unauslöschlich ins Gedächtnis des Betrachters. Optisch in Sekundenschnelle erfasst, knüpfen sie an menschliche Ängste und Sehnsüchte an und gemahnen an Archetypen. Die Tischgesellschaft (1988), der Rattenkönig (1991 -1993) oder ihre Madonnen beziehen sich mit Neonfarben, scheinbar industriell gefertigten Oberflächen und reduzierten Formen auf Pop Art, das Multiple und die Minimal Art. Gemeinsam ist ihnen eine starke Präsenz bei gleichzeitiger scheinbarer Trivialität.
Die Monografie zeigt neben diesen Ikonen auch Fritschs jüngere Arbeiten, man könnte sie "Raumbilder" nennen, die Skulpturen mit monochromen Siebdrucken verbinden. Teilweise wirken sie auf den ersten Blick leichter als das frühere Werk, fast heiter. Und doch: Ist dem streng blickenden Koch vor dem urdeutschen Schwarzwaldhaus zu trauen, der uns seine fehlfarbenen Speisen anbietet? Welches Surrogat will man uns da verkaufen?
Ausstellungen: Kunsthaus Zürich 3.6. 30.8.2009; Deichtorhallen Hamburg 6.11.2009 - 31.1.2010
About the author
Katharina Fritsch wurde 1956 in Essen geboren, lebt in Düsseldorf und lehrt als Professorin für Bildhauerei an der Kunstakademie Münster. Eine umfassende Retrospektive ihrer Werke ist noch bis zum 8. September 2002 im K21, der Kunstsammlung im Ständehaus zu Düsseldorf zu sehen. Sie wird - voraussichtlich im Herbst 2002 - mit dem Konrad-von-Soest-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ausgezeichnet.
Robert Fleck, 1957 in Wien geboren, ist Direktor der Deichtorhallen Hamburg. Er hat unter anderem bei Gilles Deleuze und Michel Foucault studiert und 1988 in Innsbruck mit einer Arbeit über die Revolution von 1848 promoviert. Bei Philo Fine Arts ist erschienen: HIER DISTANS. Arnulf Rainer, Dieter Roth & die Wiener Künstlerbohème der Siebziger (2008)
Suzanne Hudson is assistant professor of contemporary art at the University of Southern California. She is president emeritus and chair of the executive committee of the Society of Contemporary Art Historians and a cofounder of the Contemporary Art Think Tank. In addition to her work as an art historian, she is an active critic whose work has appeared in international exhibition catalogues and such publications as Parkett, Flash Art, and Art Journal; she is a regular contributor to Artforum.