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Ich habe dabei immer so getan, als erzählte ich wirkliche Ereignisse aus früheren Zeiten, nicht, als beschriebe ich Bühnenerfindungen eines Dichters namens Shakespeare. Ich habe, alles in allem, zwei Ehrgeize miteinander zu verbinden gesucht: 'gute' Geschichten zu schreiben, und solche, die man, jenseits von Fragen der literarischen Qualität, als Inhaltsangaben lesen kann. (der Autor)
About the author
William Shakespeare (1564-1616) gilt als einer der größten Dichter und Dramatiker der Weltgeschichte. Er verfasste zahlreiche Dramen, Tragödien, Komödien und Gedichte, mit denen er schon zu Lebzeiten Anerkennung und Wohlstand errang. Aber erst in den folgenden Jahrhunderten wurde er zum Prototypen des literarischen Genies, ohne den die Entwicklung der neueren Literatur von Goethe über Brecht bis in die Gegenwart hinein undenkbar ist.
Urs Widmer, geb. 1938 in Basel, studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris. 1966 promovierte er mit einer Arbeit über die deutsche Nachkriegsprosa. Danach arbeitete er als Verlagslektor im Walter Verlag, Olten, und im Suhrkamp Verlag, Frankfurt. Urs Widmer lebte und arbeitete als Schriftsteller in Zürich. Er war verheiratet und hatte eine Tochter. 2007 erhielt Urs Widmer den "Friedrich-Hölderlin-Preis" der deutschen Stadt Bad Homburg und 2013 den "Jakob Wassermann Preis". Der Autor verstarb im April 2014.
Report
"Ein Wnz anders..." (Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt)
t zweifellos dem Mut beider Autoren zu verdanken, persönliche Eigenart nicht zu leugnen. Doch gerät dies Spiel nicht zur Parodie, vermag die Lust am Bühnen-Shakespeare nicht zu dämpfen, sondern sie eher auch auf die weniger bekannten Stücke zu lenken - und so ist letztlich dieses Spiel mit Shakespeare ein Dienst an ihm, Empfehlung zugleich an Regisseure, auch auf der Bühne zunächst einmal eine Geschichte zu erzählen, sie dann erst zum Anlaß eigener Einfallsfreude zu machen." (Westermanns Monatshefte)
"Eine völlig neue Form der Nachgestaltung von Shakespeare's Stücken, mit aller Vielfalt der modernen Ausdrucksformen von der auktorialen Erzählhaltung bis zum inneren Monolog, vom knappen, schlichten Märchenstil bis zur wortspielerischen Posse, gelegentlich mit anderem Anfang oder Schluß oder von einer Nebenhandlung her aufgerollt. Ein ganz neues Stück Literatur, eine hinreißende, bewegende, amüsa nte Lektüre, die breite Beachtung verdient." (ekz-Informationsdienst)
"Ein altes Shakespeare-Bilderbuch, dank Kenny Meadows' Illustrationen, und ein beispielloses Werk neuer deutscher Literatur zum Preis von weniger als einer mittleren Provinzpremierenkarte." (Die Presse)
"Natürlich könnte man sich auf den Standpunkt stellen, Shakespeare anders als im Original zu lesen sei eine Sünde wider den heiligen Geist von Stratford-upon-Avon; doch brächte man sich damit um ein Lesevergnügen eigner und einziger Art. Richartz' und Widmers Nacherzählungen sind geistvolle Meisterwerke der Facettierungskunst; man glaubt, den wahren Shakespeare förmlich einzuatmen, wenn man die zu atemberaubendem Tempo gesteigerte Prosafassung liest. Ist einem das jeweilige Stück vertraut, so eröffnet die epische Kontrafaktur eine Fülle von neuen Ausblicken; kennt man es nicht oder hat man es vergessen, befällt einen unbändige Lust, sofort zum Originaltext zu greifen. Nur wird man vorher noch alle anderen Nac herzählungen durchlesen und mit einem Staunen, wie es nur die äußerste Konzentration dieser Texte erlaubt, einmal den ganzen Kosmos dieses weltlichen Evangeliums überblicken." (Basler Zeitung)
