Revenant King

Kundenrezensionen

• Blood & Battle mit Stil

  Am 12. Oktober 2015 von Frozen geschrieben.

  Traditionelle Metalbands gibt es heutzutage im Dutzend billiger. Es braucht echte Klasse, um sich von der Masse abzusetzen.
  
  Etwas, was dabei immer hilft, ist die Fähigkeit, mit der Musik und den Texten ein Bild zu zeichnen, das Kopfkino in Gang zu setzen und trotz Schlachtenlyrics zum Nachdenken anzuregen. Die in all diesen Punkten starken Amis von Visigoth sind dafür ein Paradebeispiel.
  
  Dass fast alle Songs länger als 6 Minuten sind, zeigt, dass hier viel Songwriting dahintersteckt. Tatsächlich dürften selbst der englischen Sprache mächtige Zuhörer noch Worte heraushören, deren Bedeutung sie erst nachschlagen müssen. Dabei wird aber auch eine Wand aus heftiger, schwerer Musik erzeugt, die den düsteren Ton des Albums mit den trotzdem kristallklaren Melodien in Gitarren und Stimme setzen.
  
  Favoriten zu picken ist schwer. "The Revenant King" ist der wohl kompletteste Song, "Dungeon Master" melodiös und an Tabletop-Gaming angelehnt, "Mammoth Rider" ist langsam und stampfend, "Blood Sacrifice" von überragenden Gitarren getragen. Alles bereits Weltklasse.
  
  Doch das Meisterstück ist der Abschlusssong "From the Arcane Mists of Prophecy". Abwechslungsreich in Tempo, Melodie und Stimmung, von lyrischer Klasse die wenige Bands ihr Eigen nennen können. Visigoth bringen wohl DAS Debüt des Jahres, und sind für jeden Traditionalisten im Metal ein Pflichtkauf.