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Metal Factory
Das Verhältnis zwischen Phil Moog und Michael Schenker kann etwa mit dem von Ian Gillan und Ritchie Blackmore verglichen werden. Zudem führte sich Mr.Schenker in der letzten Zeit mehr schlecht als recht auf, als er (solo unterwegs) zwischendurch wieder völlig ausklinkte. Der Typ hat echt 'ne Meise! Ozzy Osbourne hat sich auch jahrelang in den Fängen des "Demon Alcohol" befunden und sichtbare Schäden davongetragen, aber unser Guitar-Hero hier hängt überdies noch den Oberexzentriker heraus. Nun ja, wenn das Resultat trotz solcher Eskapaden stets gute Musik ist, kann man ja noch ein Auge zudrücken. Solche lieferte man auf dem Vorgänger, dem 2000-er Release "Covenant" ab, einem Album das durchwegs positive Reaktionen erzeugte. Gemäss dem Titel des neuesten Werkes, müsste die Truppe auch heuer noch Biss haben. Das "alte" Line-Up (Moog/Way/Schenker), zusammen mit Aynsley Dunbar (d), der 1987 übrigens das gleichnamige Studio-Album von Whitesnake eintrommelte, hat den aktuellen Longplayer "Sharks" eingespielt. Der Opener "Outlaw man" eröffnet den Reigen mit bluesiger Südstaaten-Rockatmosphäre und dominantem E-Guitar Sound. Gleiches hört man (etwas erstaunt) auch bei "Quicksilver rider", einem Stück, das glatt auch von Lynyrd Skynyrd stammen könnte! Ältere UFO-Cracks werden feststellen, dass "Sharks" eindeutig anders ist und doch 100 % UFO, nicht nur wegen Moog's Stimme. Stilistisch sind aber Nuancen eingebaut worden, die man bisher nicht kannte. Woran es liegt? Nun, treten an Ort tut bekanntlich nie gut, ausser man heisst AC/DC. Mit diesem Material, zum Beispiel "Someone's gotta have to pay", könnten UFO an jedem Biker-Festival auftreten und kämen bestimmt gut an. Es rockt und rollt ohne Ende und die von Pete Way mal in einem Interview (zu "Covenant") verteufelten Keyboard-Einsätze sind, wie bei "Shadow dancer" oder "Sea of faith", (wieder) überdeutlich zu hören. Überhaupt ist man geneigt, den Volumeregler in Sachen "Hören" immer weiter nach rechts aufzudrehen. "Fighting man" gebärdet sich dabei als obersatter Rocker vor dem Herrn und knallt uns erdige Gitarrenarbeit und schneidige Soli des Meisters in unverkennbarer Art und Weise um die Lauscher! Die fette und transparente Produktion kann weitere Pluspunkte verbuchen. Wiegesagt, "Sharks" klingt etwas anders als "Covenant" und ältere Sachen, aber mindestens so gut, wenn nicht besser, da keine Ausfälle zu verzeichnen sind. Wer die letzte Rose Tattoo ("Pain") gut fand, muss hier unbedingt ein Ohr voll riskieren!
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10
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