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Der eine gehört zu den großen der amerikanischen Rockmusik, der andere hat mit seinen Bücher über Mohammed Ali oder Barack Obama gezeigt, dass er wie kein Zweiter das Land und dessen Menschen versteht. Wenn der Chefredakteur des New Yorker David Remnick über Bruce Springsteen schreibt, kann nur ein absolut einzigartiges Buch entstehen.
Um zu begreifen, was Amerika ist, hat es schon immer auch der Rockmusik bedurft. Und wenn jemand wie David Remnick die Karriere einer der großen Figuren der Musikgeschichte der letzten 50 Jahre erzählt, dann kann es sich nur um ein Stück handeln, das die Augen öffnet. Es öffnet die Augen für den Menschen Springsteen, seine verlorene Generation, die Generation der Väter, die kopfschüttelnd die Träume ihrer Kinder nicht mehr verstanden, die Band als Familie, die Familie als Unternehmen. Ein Blick so nah und aufwühlend, so scharf ohne ein Wort zu viel, dass dieser Text zu den großen Texten der Musikgeschichte wird, genau wie sein Gegenstand.
Über den Autor / die Autorin
David Remnick ist seit 1998 Chefredakteur und Mitherausgeber des Kulturmagazins "The New Yorker". Für sein erstes Buch über den Zusammenbruch des politischen Systems der Sowjetunion: Lenin's Tomb. The Last Days of the Soviet Empire, erhielt er 1994 den Pulitzer Preis. David Remnick schreibt regelmäßig Kritiken für The New York Review of Books; seine Beiträge wurden u.a. in Zeitschriften publiziert. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in New York.
Eike Schönfeld, geb. 1949, übersetzt aus dem Englischen, u. a. Werke von Martin Amis, Nicholson Baker, Saul Bellow, Jeffrey Eugenedis, Henry Fielding, Jonathan Franzen, J.D.Salinger. Er erhielt den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung und den Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis. Im Jahr 2014 wurde ihm der Internationale Hermann-Hesse-Preis für seine Übersetzungen des Werkes von Nicholson Baker verliehen.
Bericht
In Springsteen sieht Remnick eine Figur, die die amerikanische Nation repräsentiert und prägt wie Ali, wie Obama. Im Wahlkampf 2008 setzt Springsteen sich ein für den ersten schwarzen Präsidenten der USA. Obama spreche für das Amerika, das ich mir in den letzten fünfunddreißig Jahren in meiner Musik vorgestellt habe, ein großzügiges Land mit Bürgern, die bereit sind, differenzierte und komplexe Probleme anzupacken, ein Land, das sich für seine kollektive Bestimmung und das Potential seines versammelten Geistes interessiert."In seinem Essay porträtiert David Remnick den Sänger als Nationaldichter auf den Spuren von John Steinbeck und Woody Guthrie, den großen Chronisten der Arbeitskämpfe des 20.Jahrhunderts. Aus kleinen Beobachtungen und Momentaufnahmen entsteht das Bild eines Mannes, der sein Leben lang hart gearbeitet hat für seinen amerikanischen Traum. , WDR 5 "Scala", Klaus Walter, 15.05.2013