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Anselm Kiefer (geb. 1945) ist einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit. Seine einzigartigen Werke faszinieren nicht zuletzt durch ihre ungewöhnliche Materialwahl, die neben dick aufgetragenen Farbschichten auch Blei, Schelllack, Pflanzen, Kleidung oder Haar einbezieht.
Der opulente, mit mehreren Klapptafeln versehene Band präsentiert neben einer Arbeit aus der Sammlung Frieder Burda 20 großformatige Bilder aus der Sammlung Grothe, darunter wichtige Werke, die erstmals in Deutschland der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die präsentierten Arbeiten belegen die intensive Auseinandersetzung des Künstlers unter anderem mit christlich-jüdischen und mythologischen Themen, die er auf eine eigentümlich gebrochene und zurückhaltende Weise ins Bild setzt.
Über den Autor / die Autorin
Der Maler und Bildhauer Anselm Kiefer wurde am 8. März 1945 in Donaueschingen geboren. Stationen seines Kunststudiums waren Freiburg im Breisgau, Karlsruhe und Düsseldorf, zuletzt bei Joseph Beuys. Bekannt wurde Kiefer vor allem durch seine Materialbilder. In seinem Schaffen setzt er sich mit der Vergangenheit auseinander, berührt Tabu- und Reizthemen der jüngeren Geschichte, wie auch der NS-Herrschaft. Seine Werke zeichnen sich durch einen dumpfen, fast depressiv wirkenden, zerstörerischen Duktus aus. Meist verwendete Kiefer eine (Farb-)Fotographie als Ausgangsfläche, um sie dann mit Erde und anderen Rohmaterialien der Natur zu "bearbeiten". Charakteristisch für ihn ist, dass man in (fast) allen seinen Gemälden Schriftzüge und Namen von Menschen, Sagengestalten oder geschichtsträchtigen Orten findet. Dies sind verschlüsselte Siglen, wodurch Kiefer die Vergangenheit aufzuarbeiten sucht. Daher wird er oft mit einer als Neuer Symbolismus bezeichneten Stilrichtung in Verbindung gebracht. 2008 erhielt Anselm Kiefer den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.