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Weltklasse-Grafikdesign aus den bis heute stilprägenden 1920er und 1930er Jahren: die Sammlung Jan Tschichold der Schule für Gestaltung Basel.Innerhalb eines europäischen Netzwerks der Avantgarde zusammengetragen, enthält die »Vorbilder-Sammlung« des deutsch-schweizerischen Typografen Jan Tschichold rund 1.500 kleinformatige Drucksachen. Vertreten sind berühmte Gestalter aus dem Bauhaus-Umfeld wie László Moholy-Nagy und Herbert Bayer, ebenso Künstler wie Kurt Schwitters und El Lissitzky - allesamt Pioniere des modernen Grafikdesigns. Patrick Rössler und Mirjam Brodbeck zeigen erstmals den kompletten Bestand und präsentieren über 300 wichtige Arbeiten in großformatigen Abbildungen und zusätzlichen Erläuterungen. Sie ermöglichen das Studium der Originale, die die Aufbruchsstimmung jener Epoche greifbar machen und die in Tschicholds Büchern meist nur in schwarz-weiß oder in stark veränderter Farbgebung abgebildet sind. So weitet sich der Blick auf ein Netzwerk von 45 Gestaltern und auf ein Kapitel der europäischen Avantgarde, das den »Swiss Style« der Nachkriegszeit unmittelbar beeinflusste.
Über den Autor / die Autorin
Mirjam Brodbeck, geb. 1984, ist Leiterin der Bibliothek für Gestaltung Basel. Die Bibliothek ist eine Institution der Schule für Gestaltung Basel, besteht seit 1893 und ist eine in der Region Nordwestschweiz wichtige Dokumentationsstelle für sämtliche Bereiche visueller Kultur.Patrick Rössler, geb. 1964, ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt. Er ist Mitglied der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und als Kurator u. a. für das Bauhaus-Archiv Berlin und das Gutenberg-Museum Mainz tätig. 2022 wurde er mit dem Antiquaria-Preis für Buchkultur ausgezeichnet.
Veröffentlichungen u. a.: Großes Kino (2021); Jan Tschichold – ein Jahrhunderttypograf? (2019); Neue Typografien / New Typographies (2018).Jan Tschichold (1902-1974) gehört zu den bedeutendsten Designern der Moderne und gilt als Vorreiter des funktionalen Grafikdesigns, der sogenannten Neuen Typographie. Seine persönliche Kollektion mit typografischen Muster.beispielen aus der Zwischenkriegszeit, die er in seinem Unterricht wie in seinen Veröffentlichungen einsetzte, übergab er schon 1936 dauerhaft der Schule für Gestaltung Basel, an der er seinerzeit lehrte.
Bericht
»Die Beispiele sind jeweils sehr informativ und gut kommentiert und nach Gestaltern sortiert. (...) Das Buch ist sinnvoll und dadurch vorzüglich gestaltet.« (Rudolf Paulus Gorbach, Typographische Gesellschaft München, 16.07.2022)