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1941 bat Peter Weiss den exilierten Sozialpsychologen Max Hodann (1894-1946), der später zu einer Hauptfigur der "Ästhetik des Widerstands" werden sollte, bei ihm eine Psychoanalyse durchführen zu können. Auch wenn diese Analyse nicht zu Stande kam, sind die beiden Briefe, die Weiss diesbezüglich an Hodann schrieb, aufschlussreiche Zeugnisse für Leben und Werk des 24jährigen Künstlers. Die Briefe werden hier erstmals gedruckt.
Außerdem informiert das Jahrbuch über die Arbeitsbibliothek von Peter Weiss und dessen Rezeption in Frankreich; bringt Aufsätze, die das Werk im Lichte der Philosophien von Adorno und Heidegger lesen; stellt neueste indische Literatur sowie das koreanische Madang-Theater als Beispiele einer widerständigen Ästhetik vor.
Eine Reihe von Rezensionen aktueller Sekundärliteratur zu Peter Weiss und verwandten Themen sowie dichterischer Werke von Nelly Sachs und Robert Cohen beschließt den Band.
Inhaltsverzeichnis
Editorial
Archiv
Peter Weiss: Zwei Briefe an Max Hodann
Herausgegeben und kommentiert von Hannes Bajohr
Dossier
Jürgen Schutte:
»Die Bücher waren unsre Verbündeten im Kampf gegen die feindlichen Gewalten«.
Die Arbeitsbibliothek des Peter Weiss
Analyse
Jakob Christoph Heller:
Die Brüchigkeit des Daseins.
Peter Weiss' Der Schatten des Körpers des Kutschers im Lichte von Sein und Zeit
Steffen Groscurth:
»O Nacht, was brütest du für Gedanken aus!«
Mythos und Vernunftkritik bei Peter Weiss
Nicole Colin:
Soziales versus ökonomisches Kapital.
Peter Weiss' Positionierung als Dramatiker im französischen Theaterfeld
Heribert Tommek:
Que viva Viet Nam!
Eine Relektüre des Viet Nam Diskurses von Peter Weiss
Rüdiger Sareika:
»Sobald man das Schöne in der Welt sehen kann, hört man auf, Sklave zu sein«.
Aktuelle Literatur Indiens im Fokus von Ästhetik und Widerstand
Kai Köhler:
Das südkoreanische Madang-Theater als operative Protestform:
Interkulturalität und die Konstruktion des Nationalen
Forum
Michael Hofmann:
Istanbul mit Benjamin verstehen.
Zu Nergis Pamukoglu-Das' Studie »Topographien der Moderne«
Kritik
Mirjam Wenzel: Gericht und Gedächtnis. Der deutschsprachige Holocaust-Diskurs der sechziger Jahre
(Anja Schnabel)
Heiner Teroerde: Politische Dramaturgien im geteilten Berlin. Soziale Imaginationen bei Erwin Piscator und Heiner Müller
(Klaus Wannemacher)
Jerry Schuchalter: Poetry and Truth. Variations on Holocaust Testimony
(Yannik Müllender)
Vivian Liska / Thomas Nolden (Hg.): Contemporary Jewish Writing in Europe
(Yannik Müllender)
Rüdiger Steinlein: Erkundungen. Aufsätze (1975-2008) Harro Müller: Gegengifte. Essays (1994-2009)
(Arnd Beise)
Nelly Sachs: Werke. Bände 1 und 2: Gedichte 1940-1970.
(Arnd Beise)
Robert Cohen: Das Exil der frechen Frauen
(Rüdiger Scholz; Nina Düring)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Bandes