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Die Grimm'sche Literarisierung, die Niederschrift und Ausformung der Volksmärchen ist in Bedeutung und Gehalt der Bildsprache Höhepunkt, aber zugleich auch Endpunkt und Ausklang einer jahrtausendealten Kultur der mündlichen Überlieferung, der "oral tradition". Nach einer längeren Periode der Fixierung der einst lebendigen Form, besonders auch durch die Suspension der Bildsprache der Märchen in der Bildfläche der Illustrationen bis hin zu den Disney schen Filmen, bedürfen die Märchen wieder der Verlebendigung durch eine Art Einübung in ein bildreiches Sprechen und Denken. An die Tradition der auralen Überlieferung anzuknüpfen, die Prägungen dieser Tradition durch das Medium Hörbuch fortzuführen, das ist im Wesentlichen der Ansatz des onomato Verlags bei den Produktionen der Märchen der Brüder Grimm.
Über den Autor / die Autorin
Jacob Grimm wurde 1785 in Hanau geboren. Er studierte in Marburg und Paris. Der Germanist arbeitete als Professor in Göttingen, wurde jedoch als Mitverfasser des politischen Protestes der Göttinger Sieben von seinem Amt enthoben. 1841 holte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. ihn und seinen Bruder Wilhelm Karl Grimm (1786-1863) als Mitglieder an die Akademie der Wissenschaften nach Berlin. Mit seinen auf eingehender Quellenforschung beruhenden Werken Deutsche Grammatik und Geschichte der deutschen Sprache legte Jacob Grimm die Grundlage der Germanistik. Er bearbeitete die ersten Bände des von ihm und Wilhelm Grimm begründeten Deutschen Wörterbuchs. Gemeinsam mit seinem Bruder und K. Lachmann gilt Jacob Grimm als der eigentliche Begründer der deutschen Philologie. Jacob Ludwig Carl und Wilhelm Karl Grimm sind die bekannten Herausgeber der "Kinder- und Hausmärchen". Jacob Grimm starb 1863 in Berlin.
Wilhelm Grimm, geb. am 24. Februar 1786 in Hanau, gestorben am 16. Dezember 1859 in Berlin, lehrte in den 1830er Jahren in Göttingen, war Mitglieder der Göttinger Sieben und ab 1841 der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Gemeinsam mit seinem Bruder Jacob arbeitete er an den "Kinder- und Hausmärchen", den "Sagen" und vor allem am "Deutschen Wörterbuch", das ab 1854 entstand. Sie gelten als Gründer der Deutschen Philologie und Germanistik.