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In diesem Kurzroman, der in Rotterdam kurz vor dem Zweiten Weltkrieg spielt, fragt sich Johan, ob er seinen besten Freund Henri umgebracht hat oder ob es ein Unfall war. Sie hatten vorher Nietzsches Ideen zur Moral diskutiert, amerikanischen Jazz von Schwarzen im Rotlicht-Viertel gehört und, wie so oft seit ihrer Kindheit, gebackene Seezunge im eleganten Hafenrestaurant Meuse Club gegessen.
Henri, dessen Ausbildung von Johans Vater bezahlt worden war, hatte von seiner Bonner nazifreundlichen Verwandtschaft eine Sammlung entartete Kunst bekommen; Johan sollte ihm helfen, sie an reiche Rotterdamer Juden zu verkaufen.
Und bei ihm zu Hause hängt ein surrealistisches Gemälde, das eine gebackene Seezunge zeigt ...
Über den Autor / die Autorin
Janwillem van de Wetering, geb. am 12.02.1931 in Rotterdam als Sohn eines wohlhabenden Gewürzkaufmanns.§1952 - 1957 lebte er in Südafrika, wo er Chemikalienhändler und Immobilienmakler und Mitglied einer Motorradgang war. 1958 studierte er kurze Zeit Philosophie im City College of London und schrieb im Fischerdorf St. Ives, Cornwall, einen ersten «langatmigen und unlesbaren Roman» (van de Wetering). Im selben Jahr ging er für 18 Monate in das zen-buddhistische Kloster Daitoku-ji in Kyoto (Japan), wo er sich unter der Leitung des Zen-Meisters Oda Sesso der Zen-Lehre und Meditation widmete. Ab 1960 arbeitete er wieder als Großhändler in Kolumbien und Peru, später mit seiner zweiten Frau Juanita, die er in Kolumbien kennengelernt hatte, in Australien. 1966 kehrte er nach Amsterdam zurück, wo er die Firma seines Vaters übernahm., setzte seine Zen-Studien fort und war eine bekannte Kontaktadresse für Zen-Adepten. In seiner Freizeit arbeitete er sieben Jahre lang abends und an den Wochenenden als Aushilfspolizist, wobei er die Prüfungen zum Seargent und Lieutenant ablegte. In Amerika setzte er bei dem bekannten Zen-Meister Walter Nowick und in Schottland bei dem Tibeter Chögyam Trungpa Rinpoche seine spirituelle Suche fort. Van de Wetering siedelte 1975 mit seiner Frau nach Amerika über, wo er seitdem in Surry an der Küste von Maine, in der Nähe der kanadischen Grenze, als Schriftsteller, Skulpturenkünstler und Übersetzer lebte. Sein Werk erschien bisher in 23 Sprachen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Janwillem van de Wetering verstarb am 4. Juli 2008.
Jürgen Alberts, geboren 1946, Studium in Tübingen und Bremen, Promotion über die BILD-Zeitung, lebt als Schriftsteller und Journalist in Bremen. Seine zahlreichen Romane, darunter auch Krimis, sind mehrfach ausgezeichnet worden. 2011 wurde Jürgen Alberts mit dem "Ehrenglauser" ausgezeichnet, "in Würdigung seines Engagements für die deutschsprachige Kriminalliteratur und für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk im Bereich der Kriminalliteratur".