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'Boston in den 60er Jahren. Im schäbigen Keller der Buchhandlung am Scollay Square wird Rattenjunge Firmin geboren. Er ist der Kleinste im Wurf und kommt immer zu kurz. Als der Hunger eines Tages zu schlimm wird, knabbert er die in den Regalen lagernden Bücher an. Eines nach dem anderen wird gefressen, bis Firmin entdeckt, dass auf dem Papier etwas steht, was ihn sein Elend vergessen lässt: Ob Lolita oder Ford Madox Ford, ob Moby Dick oder Cervantes, die Welt der Menschen verspricht Abenteuer und Liebe, Krieg und Frieden, kurz: alles, was eine Ratte nicht hat. Voller Neugier sucht Firmin die Freundschaft zu Buchhändler Norman. Als dieser einen Giftanschlag auf ihn verübt, muss Firmin einsehen, dass er in den Augen der Menschen wohl doch nichts weiter ist als ein lästiges Tier. Wie so oft im Leben zeigt sich aber gerade in den dunkelsten Stunden ein Licht am Ende des Tunnels. Sam Savages Roman erzählt von den Hoffnungen und Idealen der Beat-Generation und von der Fähigkeit, immer wieder aufzustehen, möge es noch so hart kommen.
Über den Autor / die Autorin
Sam Savage wurde in South Carolina geboren und lebt heute in Madison, Wisconsin. Er promovierte in Philosophie, unterrichtete auch kurzfristig, arbeitete als Tischler, Fischer, Drucker und reparierte Fahrräder.
Susanne Aeckerle, geb. 1942 in Lindau/Bodensee. 1975 Mitbegründerin des ersten deutschen Frauenbuchladens in München. Später Geschäftsführerin eines Schallplattenvertriebs und Herausgeberin einer Frauenmusikzeitschrift. Von 1981-90 Redakteurin und Chefin vom Dienst bei der Zeitschrift ''Emma'. Sie lebt heute als Übersetzerin, Herausgeberin und freie Lektorin in München.
Bericht
"Sam Savage erzählt eine Geschichte über Außenseiter und Ausgeschlossene, über Erniedrigungen und Selbstzweifel, über Kunst als einen Weg, diese zu überwinden, aber auch über Größenwahn und eitle Prätention. Weil Savage dabei nie kitschig wird und sehr deutlich macht, dass manches im Leben noch nicht mal einer Ratte zumutbar, sondern schlicht und einfach eine Riesengemeinheit ist, deshalb ist hier nebenbei große Kunst entstanden." (ARD, Druckfrisch, 2008)